Follow my blog with Bloglovin ines bookshelf: Siddhartha Eine indische Dichtung

Mittwoch, 14. November 2012

Siddhartha Eine indische Dichtung

Ein Werk über "das Sein" des Menschen
 
Ein Buch das schon seit Jahren in meinem Regal steht. Ein altes Buch, noch aus der Jugendzeit meiner Eltern, das schon ganz abgegriffen ist vom vielen Lesen. Im Rahmen der Rory Gilmore Challenge (alle Infos unter Challenges) war dies das erste Buch das ich mir ausgesucht habe.
 
Zum Inhalt:  
 
Siddhartha ist der Sohn eines Brahmanen in einem kleinen Dorf. Eines Tages erkennt er, dass das Leben im Dorf nicht genug für ihn ist und beschließt seine Familie zu verlassen um als Samana (Asket und Bettler) zu leben und ein erfüllteres Leben zu führen. Sein bester und treuer Freund Govinda begleitet ihn auf diesem Weg. Bei den Samanas lernt er ein Leben ohne Besitz zu führen, mit Meditation und Fasten. Nach einigen Jahren zieht Siddhartha mit seinem Freund weiter um die Lehren des Buddhas zu hören. Als er diese gehört hat, erkennt er jedoch, dass diese Lehre für ihn noch nicht das Ende seiner Suche ist. Govinda bleibt als Mönch bei dem Buddha, während Siddhartha weiterzieht auf der Suche nach Erfüllung. Er kommt dann zu den Kindermenschen und beschließt nun die Kunst der Liebe kennen zu lernen, bei der schönen Kamala. Kamala aber verlangt von Siddhartha bei einem Kaufmann in die Lehre zu gehen um ein reicher und angesehener Mann zu werden. Viele Jahre lebt er nun bei den Kindermenschen, wird der Geliebte Kamalas, wird reich und verfällt der Spielsucht. Eines Tages läßt er alles stehen und liegen um wieder weiter zu ziehen. Er landet bei einem Fährmann und lebt fortan mit diesem zusammen um gemeinsam die Leute über den Fluß zu bringen. Viele Jahre später kommt durch Zufall Kamala sterbend zu ihm, mit ihrem gemeinsamen Sohn. Nachdem Kamala stirbt, bleibt der Sohn bei Siddhartha, dieser ist aber unglücklich. Die Beiden finden nicht zu einander, was den Vater sehr quält, eines Tages läuft sein Sohn dann fort. Siddhartha verbringt die letzen Jahre seines Lebens als Fährmann, glücklich und endlich im Reinen mit sich selbst.
 
Meine Meinung:
 
Was für ein Werk! So ein kleines Büchlein und es quillt über vor Lebensweisheit. Ich habe es ja normalerweise nicht so mit Büchern in denen Lebensweisheiten "aufgedrängt" werden, aber dieses Buch ist ganz anders. Siddharthas Geschichte ist für mich die Geschichte der Menschen. Die Rebellion gegen die Eltern, das Weggehen von zuhause auf der Suche nach etwas Größerem, die Flucht in die Arbeit nur um zu Erkennen, dass Arbeit alleine unglücklich macht, die Rolle als Eltern in der man immer zerrissen ist zwischen dem eigenen Glück und dem Glück des Kindes und zum Schluß das Glücklichsein mit dem eigenen Ich - die wahre Erkenntniss.
Das Buch ist sehr poetisch geschrieben, manchmal musste ich Textpassagen zweimal lesen um den tieferen Sinn zu verstehen, die Sprache hat mir sehr gut gefallen. Man bekommt so ein bisschen das Gefühl der buddhistischen Ruhe mit.
Die Geschichte hat mich daran erinnert, dass Besitz nicht glücklich macht. Wir wollen immer nur mehr: ein größeres Haus, die neueste Kleidung, einen größeren Fernseher etc. All das macht jedoch nicht glücklich.
Mir hat auch sehr gut gefallen, dass Siddhartha am Schluß erkennt, dass es eigentlich keine Lehre oder einen Lebensweg gibt der alle glücklich macht. Jeder muß sein Glück mit sich selber machen um zu innerer Ruhe und Zufriedenheit zu gelangen.
 
Für Wen:
 
Ich würde dieses Buch jedem ans Herzen legen, man sollte aber schon gerne Literatur lesen, da es eben nicht immer ganz einfach ist. Auf jeden Fall ein Buch für alle die noch auf der Suche sind, oder die daran erinnert werden wollen worauf es im Leben ankommt.
 
Meine Wertung: *****
 
Inhalt: *****
Spannung: *****
Anspruch: *****
 
Hermann Hesse
Suhrkamp; 1974
125 Seiten
 
 
 


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