Follow my blog with Bloglovin ines bookshelf: März 2013

Dienstag, 19. März 2013

Einfach glücklich (Biographie)


Momentaufnahmen eines einfachen und glücklichen Lebens

Ich habe von meinem Mann zu Weihnachten dieses Buch von Sepp Forcher bekommen. Sepp Forcher? Ist da nicht was für Leute in Tracht, mit Hut, Gamsbart und einem starken Heimat Bewusstsein?
Kurz vor Weihnachten habe ich im Radio ein Interview gehört, dass mich sehr berührt hat. Da ich leider zu spät eingeschalten habe, war mir nicht klar, wer da so wortgewandt und klug spricht. Vor allem die literarischen Kenntnisse und Anmerkungen haben mir sehr gefallen. Zufälligerweise hat mein Mann an dem Tag das gleiche Interview gehört und genau, es war  Sepp Forcher, der da sprach. Daher also das Buch.

Zum Inhalt & Meine Meinung

Das Buch heißt „Einfach glücklich – Was im Leben wirklich zählt“. Ich bin keineswegs ein Fan von Lebensratgebern, aber nach dem Interview, dachte ich mir, okay ich gebe dem Buch eine Chance, wahrscheinlich wird es mich auch überraschen, so wie Sepp im Interview.
Das Problem ist, wenn man  ein Buch in die Hand nimmt, dass sich als Glücksratgeber verkauft und es dann etwas anderes ist – nämlich eine Biographie – ist man irgendwie irritiert.
Wenn ich das Buch als Biographie bewerte, gefällt es mir aber tatsächlich gut. Warum der Titel und auch der Klappentext vermuten lassen, dass es sich um ein Buch über das „Glücklich sein“ handelt, ist mir nicht zur Gänze klar.
Wir tauchen also ein in das Leben von Sepp Forcher: Von seiner frühen Kindheit in Südtirol, seinem Leben auf Hütten mit seinen Eltern und später selber als Hüttenwirt. Wir hören von Bergtouren, Kindern, Urlauben nach Griechenland per Auto, interessanten Menschen, dem Tod und seinem Werdegang als Moderator.
Das Sepp Forcher sehr viel Zeit seines Lebens in und um Salzburg verbracht hat, war natürlich ein kleiner, persönlicher Bonus, da ich immer gerne über Orte lese, die ich selber gut kenne.
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, ist dass es in ganz kurzen Kapiteln geschrieben ist. Ein, zwei, drei Seiten – Momentaufnahmen aus Sepp Forchers Leben. Kurze, chronologische Einblicke und Geschichten, die sein Leben skizzieren.
Was Sepp Forcher mit dem Titel Einfach glücklich zu tun hat? Man bekommt den Eindruck, sein Leben ist fast zur Gänze einfach und glücklich verlaufen. Mit ganz wenig Hab und Gut, dass erst mit dem Alter immer mehr wurde, hat er sehr viele Jahre inmitten der Natur und vieler verschiedener Menschen verbracht. Ein Leben so einfach und durchaus schön, dass man es sich als konsumgeprägter Mensch kaum mehr vorstellen kann. Zumindest mir hat es wieder ins Bewusstsein gerufen, dass wir Menschen heutzutage viel zu viel besitzen und uns suggeriert wird, das wir so viele Dinge brauchen, ohne denen man in Wirklichkeit auch Leben kann.
So verändert sich die Zeit, es verändern sich die Menschen mit ihr und die Welt um uns herum. Aber ein Sommer auf einer Alm, mitten in der Natur,  nur mit dem Nötigsten ausgestattet: Ich denke, diese Erfahrung würde jedem Menschen mindestens einmal im Leben gut tun.


Für Wen

Für Sepp Forcher Fans, Menschen die gerne Biographien lesen, denn diese ist wirklich sehr schön und interessant geschrieben oder die, die sich für das einfache und glückliche Leben eines Mannes interessieren.

Meine Wertung
 
Inhalt: *****
Spannung: *****
Anspruch: *****

 

Sepp Forcher
Brandstätter Verlag
2012

160 Seiten

Klappentext: Mit über 80 Jahren ist Sepp Forcher nicht nur der populärste Repräsentant echter Volkskultur in Österreich, sondern vor allem ein Mensch mit einem so reichen Erfahrungsschatz, dass es an der Zeit ist, bei ihm in die Lehre zu gehen: Wie wird man ein glücklicher Mensch? Entlang seiner biografischen Stationen - als Kind armer Auswanderer aus Südtirol schaffte es der Bergführer und Hüttenwirt zum gefeierten Fernsehstar und Publikumsliebling - destilliert er jene Lebensmomente und Begegnungen, jene Erfahrungen und Erkenntnisse heraus, die für ihn die Quintessenz eines geglückten Lebens ausmachen. Dabei vergleicht er seine eigenen Erlebnisse mit der Erfahrungswelt heutiger Kinder, ohne dabei jemals in die ""Gute-alte-Zeit-Falle"" zu tappen. Und schlüpft mit diesem Buch sozusagen in die Rolle eines ""Großvaters der Nation"", von dem alle lernen können: Toleranz, Demut und Dankbarkeit, einen wachen Geist, den Wunsch, lebenslang zu lernen und einen offenen Blick für die kleinen, unscheinbaren Dinge, die ein erfülltes Leben ausmachen.

Freitag, 8. März 2013

LeseUNlust und 52 Bücher, Woche 7


Lese:un:lust

Ich denke jeder Leser kennt sie! Sie kommt ganz plötzlich und unvermutet, auf einmal ist sie da und lässt einen nicht mehr los: Die LeseUNlust!
Sie hat mich befallen, plötzlich kam sie im Februar und hat mich bis jetzt noch nicht wieder verlassen. Ich gehe an meinem Bücherregal vor mir, wo die Ungelesenen mich täglich anschauen, aber sie sind mir egal. Erst habe ich noch versucht die Unlust zu ignorieren und mich gezwungen weiter zu lesen, aber das hatte keinen Sinn.
Seit zwei Tagen zumindest, habe ich mir ein kleines Büchlein aus meinem Regal geholt, ein Buch, dessen Kapitel maximal zwei Seiten lang sind und in dem ich ab und an einmal schmökere. Ich hoffe, dass dies ein absehbares Ende der LeseUnlust bedeutet! Vor allem, da ich normalerweise abends lese und ich entsetzt feststellen musste, dass das Fernsehprogramm am Abend wirklich mies ist.
Nur ein kurzer Exkurs in mein Entsetzen: Es gibt immer noch neue Staffeln von Greys Anatomy? Das ist ja schon seit Staffel vier nicht mehr gut. Wie oft in der Woche kann man eigentlich How I met your mother sehen? Oder Dr. House? Oder Criminal Minds, die Simpsons und den extrem nervigen Charly Sheen? Seit wann gibt es im Fernsehen eigentlich nicht mal mehr am Wochenende gute Filme?
Jede LeseUNlust ist bis jetzt wieder vergangen und ich hoffe, so wird es auch diesmal sein!

Aber nun zu Frage 7 von Monsterchen und Frühlingsbotin Katja:
Du betrittst zum ersten Mal die Wohnung deines neuen Schwarms. Welches Buch sollte auf dem Couchtisch (oder natürlich wahlweise auf dem Nachttisch) rumliegen, damit du dir sicher bist “Hier bin ich richtig!”?
(Bonusfrage: Welches Buch dürfte dort auf keinen Fall rumliegen?)

Dazu eine kleine Geschichte zur größten Lüge die mir mein Mann jemals aufgetischt hat: Es war Sommer und wir kannten uns gerade ein paar Tage. Für mich war klar, dieser Mann gefällt mir. Also begann ich ihm vorsichtig und natürlich gaaanz unauffällig immer wieder ein paar Fragen zu stellen, über Dinge die mir bei einem Mann wichtig sind. Unter anderem kam die Frage: Liest du gerne? Woraufhin er im Brustton der Überzeugung versicherte, er wäre ein viel und gern Leser. Den innerlichen Freudentanz lies ich mir nicht anmerken und blieb ganz cool. Wie die Unterhaltung weiter ging weiß ich leider nicht mehr, denn ich habe ihn sicher zu Büchern befragt und wundere mich immer noch, wie er mir verheimlichen konnte, dass er eigentlich fast gar nicht liest. Im Spaß kriegt mein Mann bis heute zu hören, dass er mich gleich am Anfang unserer Beziehung ganz essentiell belogen hat, denn er greift wirklich fast nie zu einem Buch und wenn dann nur zu Fachlektüre. Zumindest konnte ich ihn schon für Hörbücher begeistern. Aber wisst ihr was, eigentlich ist es mir mittlerweile vollkommen egal ob er liest oder nicht …
Nun aber zur eigentlichen Frage: Wenn ich also die Wohnung eines Mannes zum ersten Mal betreten würde (!), sollte er ein Bücherregal mit vielen Büchern haben. Darunter aber bitte nicht nur Fachlektüre, sondern ein guter Mix aus diversen Genres. Auf dem Nachttisch sollte etwas Anspruchsvolles oder Außergewöhnliches liegen. Zum Beispiel von Peter Handke „Versuch über den stillen Ort“.
Bei welchem Buch ich dem Mann auf jeden Fall erst mit Vorsicht begegnen würde, wäre „The Game“, ein unmögliches Buch darüber wie man Frauen aufgabelt.